6.3.07

Wyrd - ein Roman

Jetzt muss ich mal ein bisschen lästern.

In ihrem Buch über Seidr hatte Jenny Blain einen auf altenglischen Quellen basierenden Roman mit dem Titel „Wyrd – Der Weg eines Angelsächsischen Zauberers“ erwähnt, der besonders in England „einige Männer und Frauen“ beeinflusst hat, wie sie schrieb. Ich lese gern Romane, und wenn sie gut recherchiert und von Historikern geschrieben sind und ich aus ihnen geschichtliche Zusammenhänge erfahren kann, besonders gern.


Doch je länger ich las, umso bekannter kam mir die Geschichte vor. Da wird im späten 7. Jahrhundert ein junger Mönch und Schreiber in den heidnischen Süden Englands geschickt, um die Glaubensvorstellungen und Praktiken der Menschen dort für die Kirche auszuspionieren. Ein einheimischer Führer wird ihm zur Seite gestellt, der ein gewiefter Schamane ist, und ihn, wie weiland Don Juan seinen Carlos Castaneda, ordentlich an der Nase herum führt. Das Rätsel löste sich, als ich mir zwischendurch mal die Bibliografie am Ende anschaute. Brian Bates hat die Dramaturgie seiner Geschichte nämlich ziemlich genau bei Castaneda abgekupfert. Und seine Erläuterungen des Begriffs „Wyrd“ erinnern mich im Wortlaut zu sehr an das, was ich bei anderen Autoren über das Tao gelesen hatte.

Solche platten Kunstgriffe langweilen mich immer ganz fürchterlich, da finde ich den staubtrockenen Simek mit seiner wissenschaftlichen Abhandlung über die Götter und Kulte der Germanen wesentlich spannender zu lesen. Ich werde den Roman zu Ende lesen, aber nur quer.


Hoffentlich sind die „Töchter der Nibelungen“ von Diana Paxson, die ich mir auch bestellt habe, nicht ganz so banal (wie es der Titel vermuten lässt?).

Und irgendwann will ich dann auch mal wieder mit dem Runenlehrgang weitermachen und mit Thor oder Donar, dem Donnerer, der mir mittlerweile schon viel sympathischer geworden ist.

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